Königstein, 16.10.2025
Apfelernte und Bibliothekseröffnung
Hell, großzügig, bunt und freundlich – so präsentierte sich der in den Sommerferien neu eingerichtete Raum im Silentium der Bischof-Neumann-Schule in Königstein. Das Gymnasium in Trägerschaft der St. Hildegard Schulgesellschaft hatte zur Eröffnung ihrer neuen Bibliothek eingeladen.
Mit Fug und Recht lasse sich das Ergebnis einer gut zweijährigen Planung als Werk der ganzen Schulgemeinschaft bezeichnen – passend zum aktuellen Schuljahresmotto „Zusammen“, wie Schulleiter Jens Henninger in seiner Begrüßungsrede ausführte.
In seinen Dankesworten spannte er den weiten Bogen: vom Sponsorenlauf der Schülerinnen und Schüler, über die Schulgesellschaft, den Förderverein, den Ehemaligenverein bis zum Bibliotheksteam. Die Schülerinnen und Schüler hatten vor einem Jahr trotz sintflutartigen Regens in einem von der Fachschaft Sport organisierten Sponsorenlauf zugunsten der neuen Bibliothek und der Neugestaltung der Pausenhalle mit Hilfe ihrer Eltern und anderer großzügiger Geber die beachtliche Summe von 55.000 Euro gesammelt.
Der Schulträger, die St. Hildegard-Schulgesellschaft, der Verein der Freunde und Förderer der BNS sowie der Ehemaligenverein, hatten das Projekt alle nicht nur ideell, sondern auch finanziell unterstützt. Das Bibliotheksteam hatte sich in regelmäßigen Treffen aller Themen rund um Planung, Ausstattung und Gestaltung angenommen.
Das kleine, aber feine Programm der Einweihungsfeier spiegelte ebenfalls das vielfältige Engagement wider: Claudia aus der Jahrgangsstufe 7 eröffnete die Veranstaltung mit Harfenklängen, die Kleine Theater-AG mischte sich mit Geistern, die lieber lesen als bestimmungsgemäß zu spuken, unters Publikum.
Als Vertreter der Schulpastoral erbat Daniel Dere Gottes Segen für die neue Bibliothek und ihre Besucherinnen und Besucher, und Jennifer Müller sprach als Vorsitzende das Grußwort des Fördervereins.
Bibliothek mit Baum und Bank
Einen Einblick in die verschiedenen Funktionsbereiche gab Schulbibliothekarin Katja Kalogrias auf einem kleinen Rundgang. Eines der Ziele, das sich die neue Bibliothek auf die Fahnen geschrieben hat, ist die Förderung des freien, ungezwungenen Lesens. Direkt hinter dem Eingang können auf dem leuchtenden Rot eines Präsentationswagens neu erworbene Bücher entdeckt werden. Um vor allem die jüngeren Schülerinnen und Schüler für die Welt der Geschichten zu begeistern, finden sich in den Regalen rund 1.500 Titel verschiedenster Genres aus dem Bereich der Kinder- und Jugendliteratur, einstmals der Bestand der Unter- und Mittelstufenbibliothek.
Etwa 4.000 Bände aus dem Bereich der Sach- und Fachliteratur aus der ehemaligen wissenschaftlichen Bibliothek kommen für die älteren Jahrgänge hinzu. Wer sich zu konzentrierter Stillarbeit zurückziehen möchte, wird an einem der Einzelarbeitsplätze mit mobiler Trennwand direkt am Fenster fündig.
Fester Ruhepol, Zentrum und Blickfang der neuen Bibliothek im Silentium ist eine eigens angefertigte Schreinerarbeit nach Maß, die um eine der vier Säulen des Raumes herum aufgebaut wurde: ein stilisierter Baum aus Buchenholz, der aus dem Boden zu wachsen scheint, mit einer gepolsterten Rundbank. Die Idee für dieses ausgefallene Gestaltungselement stammt von Michael Margraf, der als Fachberater für hessische Schulbibliotheken die Planung mit großem Engagement begleitet hatte.
Kunstlehrerin Heike Wölfel und ihre Schülerinnen und Schüler hatten zur Feier des Tages 200 bunte Ahornblätter aus Tonpapier mit Zitaten aus der Welt der Bibliotheken und Bücher gestaltet. Ein Teil dieser kleinen Schmuckstücke zierte die Äste des Baumes, die restlichen Blätter erhielten die Gäste als kleine Erinnerung an die Bibliothekseinweihung.
Schnell noch vor den Herbstferien die Äpfel geerntet
Kurze Zeit später hatten die Umwelt- und die Garten-AG der Bischof-Neumann-Schule um Hilfe gebeten und viele waren gekommen: Die Mittagspause des vorletzten Schultages vor den Herbstferien wurde genutzt, die Apfelbäume zu ernten. Mit Schubkarren, Apfelpflückern, langen Leitern und vielen Jute-Säcken ausgestattet, stapften 20 Unterstufenschülerinnen und -schüler durch das weitläufige Außengelände der BNS, um die Apfelbäume zu ernten.
„Von fünf Apfelbäumen sind nun drei übrig, die anderen mussten einer Baumaßnahme weichen. Dafür trugen die drei alten Apfelbäume sehr viele Früchte, allerdings teilweise in schwindelerregender Höhe. So war guter Rat teuer, das Schütteln der Bäume und das Pflücken mit dem Obstpflücker mussten gut koordiniert und beaufsichtigt werden“, so Dr. Antje Bauke-Poree (Garten-AG).
Dr. Claudia von Eisenhart Rothe (Leiterin der Umwelt-AG): „Bei uns an der BNS ist es bereits schon Tradition: Vor dem Tag der offenen Tür müssen die schuleigenen Apfelbäume geerntet und die Ernte dann zur Kelter gefahren werden. Der Apfelsaft erfreut sich größter Beliebtheit, ist er doch vollkommen naturbelassen und frisch. Er wird bei uns am Tag der offenen Tür für einen guten Zweck und für die Deckung der Kosten der Umwelt-AG verkauft. Ausgeschenkt wird der Saft in essbaren Bechern, die fast genauso beliebt sind, wie der Saft."
Fünf neue Bäume gepflanzt
Um die Apfelernte für zukünftige Generationen an der Bischof-Neumann-Schule zu sichern, hat die Umwelt-AG bereits im vergangenen Winter fünf neue Apfelbäume gepflanzt. Dank der fachmännischen Unterstützung eines Profis, sind alle gut angewachsen und sollen in den nächsten Jahren wachsen und gedeihen, und viele Jahrzehnte Früchte tragen.