Zwei deutsche Familiengeschichten: Recherchen zur NS-Zeit und danach
Vereint im Geist des Mottos "Nie wieder ist jetzt", stellen zwei Menschen aus Frankfurt ihre Familiengeschichten vor, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Judy Rosenthal und Frank Paulun recherchierten im Rahmen der Stadtlabor-Ausstellung im Historischen Museum "Auf Spurensuche im Heute. Frankfurt und der NS" ihre jeweiligen Familiengeschichten. Die Ergebnisse ihrer akribischen Forschungen zeigten Lebenswege, die diametral entgegengesetzt verliefen. Während die einen Vorfahren zu Opfern des Nationalsozialismus wurden, waren die anderen Täter: Große Teile der Familie von Judy Rosenthal wurden im Nationalsozialismus ermordet, der Großvater von Frank Paulun war hochrangiger Wehrmachtsoffizier.
Raum für Fragen und Diskussion
Am Donnerstag, 7.11.2024, von 19:30 Uhr bis 21:30 Uhr präsentieren die beiden äußerst engagierten Familienforschenden ihre sehr berührenden Ergebnisse in der Aula der Sankt-Angela-Schule (Gerichtstraße 19, 61462 Königstein). Nach der Präsentation ist Zeit für Fragen und Diskussion, in die auch Gottfried Kößler, Gedenkstättenpädagoge beim Fritz-Bauer-Institut, eingebunden wird.
Schuld und Vergebung im Leben der Nachfahren
Der Großvater von Frank Paulun war ein mutmaßlicher Kriegsverbrecher. Welche Möglichkeiten hat der Enkel gefunden, mit dieser schwierigen „Erbschaft“ umzugehen? Teile der Rosenbaum-Familie emigrierten in die USA, andere wurden in NS-Vernichtungslagern ermordet. Welche Rollen spielen Schuld und Vergebung im Leben der Nachfahren?
Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Katholischen Erwachsenenbildung Hochtaunus (KEB) und des Projekts „Zeitzeugen“ im Bistum Limburg.