Nachhaltigkeitspreis für Team der Bischof-Neumann-Schule


Türme bauen ist kein leichtes Unterfangen. Wie Professor Rohde in seinem Impulsvortrag bei der Preisverleihung in der vollbesetzten Stadthalle in Idstein am vergangenen Dienstag berichtete, kommt nach der Entwurfsphase die statische Berechnung und anschließend die Realisierung. Dies fordert nicht nur die Nachwuchserbauer, sondern auch gestandene Ingenieure heraus. Das Schöne am Beruf sei es jedoch immer, das Erschaffene besichtigen zu können und Spuren zu hinterlassen.
Der jährlich ausgerichtete Wettbewerb JuniorIng richtet sich an den interessierten Nachwuchs. So hoffen die Ingenieure, junge Menschen für den Beruf des Ingenieurs zu motivieren, herrscht doch gerade in diesem Berufszweig gravierender Nachwuchsmangel.
Viele Schulen machen mit
Hunderte von Turmmodellen aus vielen hessischen Schulen waren fristgerecht mitsamt der Entstehungsdokumentation in Wiesbaden bei der Ingenieurkammer von den betreuenden Lehrerinnen und Lehrern angeliefert worden. In der Bischof-Neumann-Schule ist es seit vielen Jahren Tradition, im Rahmen des Wahlpflichtfachs NaWi (Naturwissenschaften) in der Jahrgangsstufe 8 am Wettbewerb teilzunehmen. Auch in diesem Jahr waren die Schülerinnen und Schüler unter der Anleitung der Lehrerin Claudia von Eisenhart Rothe mit Feuereifer dabei.

Bildergalerie 1/2


Die Schülerinnen und Schüler hatten bereits im Herbst 2024 erste Entwurfsskizzen gefertigt, kleine Modelle gebastelt und Materialtests durchgeführt. Galt es doch die strengen Vorgaben der Ingenieurkammer zu erfüllen: so musste jeder Turm 500 Gramm Gewicht auf der vorgeschriebenen Aussichtsplattform aushalten und eine seitliche Belastung von 250 Gramm, die starke Winde oder Schwingungen simulierte. Die Abmessungen waren streng vorgegeben, ebenso die Materialien.
An der BNS entstanden in Teams sechs sehr unterschiedliche Türme, vom Rapunzelturm, über den Wood-Burj, der vollkommen mit Schaschlikspießen sehr genau und kunstvoll verkleidet wurde, den nachempfundenen Hardtbergturm aus Königstein, der mit minimalem Materialeinsatz die erforderte Stabilität aufwies, dem in Papier nach einer Fibonacci-Zahlen-Abfolge verkleidete Turm, bis zu einem blau-grünen Holzturm. Alle eingereichten Bauten waren sehr würdige Wettbewerbsbeiträge. Aber auch die Konkurrenz war in diesem Jahr sehr groß.
Visionen für künftigen Wohnraum entwickelt
Neben den Plätzen 1 bis 3 in der Alterskategorie, gab es in diesem Jahr Sonderpreise für Türme, die durch individuelle Besonderheiten die Jury überzeugten. In dieser Kategorie gewannen Greta Oberwegner und Lea Epple mit ihrem Turm „LEOG-Industries“ den Nachhaltigkeitspreis der JuniorIng-Jury. In ihrer Laudatio auf der großen Bühne in Idstein hob die Ingenieurin Monika Sommer die Idee und die Ausführung des Turms hervor: Lea und Greta hatten es sich zur Aufgabe gemacht, mit höchster Präzision einen Holzturm zu bauen, der sehr vielen Menschen Wohnraum anbieten würde, bei gleichzeitigem geringen Flächenverbrauch. Die Metropolen der Zukunft, so die Laudatorin, bräuchten genau solche Türme, die auch mit den zwei großzügigen Aussichtsplattformen und den hängenden Gärten für Abkühlung im Ballungsraum sorgen könnten.
Unter dem Jubel der BNS-Delegation nahm das BNS-Team den Preis entgegen und genoss sichtlich den festlichen und wertschätzenden Rahmen der Preisverleihung, die mit Buffet und Geschenken der Sponsoren die Jugendlichen für ihre Mühen belohnte.
Kein Team hat aufgegeben
"Es war eine tolle Erfahrung, mit wenig Material so viele verschieden Formen entstehen zu sehen, aber besonders die Teamarbeit war herausfordernd und hat viel Spaß gemacht", so die Schülerin Karla Pabst. Boel Lee ergänzt: "Ich finde es toll, dass alle Modelle der BNS die Funktionstests bestanden haben und sich damit für die Teilnahme qualifiziert haben. Kein Team hat aufgegeben!"
Lehrerin von Eisenhart Rothe: „Die Jugendlichen genießen es, sich mit anderen zu messen und ihre Mühen belohnt zu sehen. Ich bin froh, dass wir mit dem Nawi Kurs der BNS erneut, wie bislang in allen vergangenen Jahren, einen Preis gewonnen haben. Die Konkurrenz war in diesem Jahr besonders stark, so mein Eindruck. Im nächsten Jahr warten wir wieder gespannt auf die herausfordernde Ausschreibung des Wettbewerbs. Dann sind wir wieder dabei!“