80 Jahre Bombenangriff auf Bad Homburg
Am 8. März 1945 jährt sich zum 80. Mal der Tag, an dem 34 Bad Homburger starben und 188 Wohnungen zerstört wurden. Am Nachmittag um 14.45 Uhr näherten sich von Norden her in zwei Wellen schwere US-Flugzeuge. Sie legten binnen weniger Minuten einen rund hundert Meter breiten Teppich aus zahllosen Brand- und Sprengbomben quer über die Stadt.
Die Schwere des Bombenangriffs der alliierten Streitkräfte zog sich von der Unteren Brendelstraße, Gymnasiumstraße, über die Promenade, die Elisabethen- und die Louisenstraße, die Dorotheenstraße bis zur Marienkirche, dem Mühlberg, der Schönen Aussicht bis zur Frölingstraße am Bad Homburger Bahnhof. Die meisten Schäden gab es in der Dorotheenstraße, der Thomasstraße und am Mühlberg. Die Innenstadt stand in Flammen. Allein auf der Louisenstraße lagen 14 Häuser in Trümmern, auch das Kurhaus. Die Marienkirche erlitt große Fensterschäden an der Ostseite zur Thomasbrücke und zum Mühlberg.
Drei Opfer wurden erst 1983 geborgen
Tragisch ging es im Luftschutzkeller der Dorotheenstraße 38 zu, wo die Kinder des katholischen Kindergartens und zahlreiche andere Menschen Zuflucht gesucht hatten. In einem anschließenden Keller wurden drei junge Frauen nach dem Einsturz eines Verbindungsgangs verschüttet und starben. Erst 1983, als man den Komplex Ecke Dorotheenstraße / Thomasstraße neu bebaute, konnten die sterblichen Überreste der jungen Frauen geborgen werden. Man fand eine Uhr, die auf fünf Uhr stehen geblieben war. Die Skelette wurden auf dem Ehrenfeld des Waldfriedhofs beigesetzt.
Drei Wochen später, am Karfreitag 30. März 1945, war der Krieg, der insgesamt rund 55 Millionen Menschen das Leben kostete für Bad Homburg zu Ende. Über die Schöne Aussicht kamen Panzer der US-Truppen in die Innenstadt hinauf.
Andacht und Geläut
Aus Anlass der 80. Wiederkehr dieses dunklen Datums der Stadtgeschichte werden die beiden großen Glocken der Marienkirche und der Erlöserkirche amSamstag, 8. März 2025, in der Zeit des Bombenabwurfs von 14.45 Uhr bis 14.55 Uhr läuten.
In St. Marien findet um 15 Uhr eine Andacht mit Musik, Gedenken und Gebet statt.